Der Körper als Tempel oder als Götze? Eine liebevolle, kritische Betrachtung extremer sportlicher Aktivitäten

 

In unserer modernen Gesellschaft hat Sport einen festen Platz eingenommen. Marathonläufe, Triathlons, intensives Joggen, Radfahren und Fitnessstudio-Sessions gehören für viele zum Alltag. Während Bewegung unbestreitbar gesundheitsfördernd ist, hat sich eine neue Form der Verehrung entwickelt: der Körper-/und Gesundheitskult. Doch was passiert, wenn sportliche Aktivitäten zur Obsession werden, und wie steht der christliche Glaube dazu?


 

Die biblische Perspektive auf den Körper

Die Bibel sieht den Körper als Tempel des Heiligen Geistes (1. Korinther 6,19-20). Das bedeutet, dass wir unseren Körper pflegen und achten sollen – nicht aus Eitelkeit, sondern zur Ehre Gottes. Sport und Bewegung sind wunderbare Wege, um unseren Körper fit und gesund zu halten. Doch wie bei allem, was gut ist, kann auch hier das Maß verloren gehen.

 

Jesus erinnert uns daran, dass wir Gott über alles lieben sollen – mit ganzem Herzen, ganzer Seele und all unseren Kräften (Markus 12,30). Wenn unsere Leidenschaft für den Sport jedoch alle anderen Prioritäten verdrängt, kann diese Balance ins Wanken geraten. Die tägliche Hingabe an das eigene Training wird dann nicht mehr zu einem Akt der Selbstfürsorge, sondern zu einem Akt der Selbstanbetung.


 

Sport als Götze: Wenn der Körperkult Gott ersetzt

Extremer Sport kann eine Form des modernen Götzendienstes sein. Im Alten Testament sehen wir, wie Menschen immer wieder in die Versuchung geraten, andere Götter anzubeten. Heute mögen diese Götter keine goldenen Statuen mehr sein, sondern Fitnessziele, Idealkörper oder das ständige Streben nach Bestleistungen.

 

Wenn jemand überzeugt ist, dass er ohne seine tägliche Laufrunde oder das Fitnessstudio nicht mehr glücklich oder ausgeglichen sein kann, hat der Sport einen ungesunden Stellenwert eingenommen. Es ist ein schmaler Grat zwischen disziplinierter Selbstfürsorge und dem Versuch, sich selbst zu perfektionieren – ein Versuch, der letztlich zum Scheitern verurteilt ist, denn wahre Vollkommenheit ist nur in Gott zu finden.


 

Gesundheit oder Zwang?

Ironischerweise wird das Streben nach Gesundheit oft ungesund. Der Körper wird überbeansprucht, das soziale Leben leidet, und manchmal wird sogar das Gebetsleben oder die Zeit mit Gott vernachlässigt. Diese Haltung steht im Widerspruch zu Jesu Einladung, unsere Lasten bei ihm abzulegen (Matthäus 11,28-30). Anstatt in Gott unsere Identität und unseren Frieden zu finden, suchen viele in ihrem Training nach Anerkennung, Selbstwertgefühl und Kontrolle.


 

Meine persönliche Erkenntnis: Ein Weg der Umkehr

Ich, Klaus, war 20 Jahre sportlich sehr aktiv. Ich spielte Fußball, unter anderem bei Eintracht Frankfurt, und träumte davon, Profifußballer zu werden. Doch eine Verletzung und eine anschließende Operation machten diesen Traum mit 23 Jahren zunichte. Rückblickend sehe ich, wie stark der Sport mein Leben geprägt hat. Fast täglich trainierte ich und ging regelmäßig an meine Leistungsgrenze. Wenn ich völlig ausgepowert war, fühlte ich mich gut – ein Gefühl, das ich auch bei langen, intensiven Läufen im Wald erlebte, die mehr Rennen als Joggen waren.

 

Damals erkannte ich jedoch noch nicht, dass dieses permanente Auspowern nicht nur überflüssig, sondern sogar schädlich war – für meinen Körper und meine Seele. Noch bevor ich mein Leben 2014 dem Herrn Jesus übergab, öffnete Gott mir die Augen: Mein Streben nach sportlicher Leistung war ein Irrweg, der mehr schadete, als nützte.

 

Seit ich mit Jesus unterwegs bin, hat er mich gelehrt, meine Prioritäten neu zu ordnen. Interessanterweise hat er mir die Möglichkeit, weiterhin zu joggen, vollständig genommen. Mein rechtes Fußgelenk hält beim Joggen die Balance nicht mehr, sobald ich abhebe. Diese Einschränkung empfinde ich nicht als Verlust, sondern als Segen. Sie hat mich gelehrt, meine Grenzen zu akzeptieren und meine Kraft nicht mehr in körperliche Höchstleistungen zu investieren, sondern in ein Leben, das Gott ehrt.


 

Fazit: Ein Leben in Balance

Sport ist ein Geschenk Gottes – ein Mittel zur Freude, zur Gemeinschaft und zur Gesundheit. Doch wie jedes Geschenk kann es missbraucht werden. Wenn der Sport zur Obsession wird, entfernen wir uns von dem, was wirklich zählt: unserer Beziehung zu Gott.

 

Unser Körper ist ein Tempel, ja, aber kein Götze. Lasst uns den Sport mit Dankbarkeit und Demut genießen, dabei jedoch niemals vergessen, wer uns die Fähigkeit zur Bewegung gegeben hat. Denn letztlich liegt unser wahrer Wert nicht in unserer Leistung oder unserem Äußeren, sondern in der unendlichen Liebe Gottes zu uns.

 

Lasst uns also bewusst trainieren – nicht nur unseren Körper, sondern vor allem unsern Geist im Glauben. Denn nur in Gott finden wir die wahre Erfüllung, die kein Marathon, kein Training und keine Leistung jemals ersetzen kann.

 

Mit liebevollen Grüßen und Gottes Segen,

 

HERZLICH(S)T

Klaus und Dagmar

 

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Die Autoren

Klaus und Dagmar Mehler betrachten sich als Wegbegleiter in ein neues BEWUSST-SEIN. Es ist der Wandel vom MENSCHLICHEN Bewusstsein zum GEISTLICHEN Bewusstsein.

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Durch Ihren starken Glauben an Gottes Wahrheit, wurden Ihnen über die Jahre auch die Irrwege der Menschheit durch Gott offenbart, um so zukünftig die Belange Ihrer Klienten verstehen zu können und die Fähigkeit zu besitzen, diese auch dort abzuholen, wo sie gerade stehen. In diesem Zusammenhang haben Sie auch ein Glaubensbekenntnis am 21.02.2015 abgegeben

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