
In unserer modernen Welt gibt es unzählige Ernährungsformen: Veganismus, Vegetarismus, Trennkost, Ayurvedische Ernährung, Intervallfasten, Rohkost und Low-Carb-Diäten, um nur einige zu nennen. Jede dieser Ansätze hat ihre Vorzüge und Verfechter, aber auch Herausforderungen und Kritiker. Für viele ist die richtige Ernährung längst zu einer Art Lebensphilosophie geworden – oder gar zu einem Ersatzglauben.
Doch was bedeutet Ernährung aus christlicher Perspektive?
Müssen sich Christen diesen Strömungen anschließen?
Und was sagt die Bibel dazu?
Ernährung als Lebensstil – Eine Orientierung im Dschungel
Jede Ernährungsweise verspricht eine bessere Gesundheit, mehr Energie oder gar ein erfüllteres Leben.
- Veganismus und Vegetarismus betonen den Verzicht auf tierische Produkte, oft aus ethischen oder ökologischen Gründen.
- Trennkost setzt auf die getrennte Aufnahme von Eiweißen und Kohlenhydraten, um die Verdauung zu erleichtern.
- Ayurvedische Ernährung orientiert sich an den uralten Prinzipien der indischen Gesundheitslehre und will Körper, Geist und Seele in Einklang bringen.
- Intervallfasten spielt mit Essensrhythmen und soll nicht nur Gewicht regulieren, sondern auch den Stoffwechsel optimieren.
- Rohkost propagiert den Verzehr unverarbeiteter Lebensmittel, um Nährstoffe möglichst unverfälscht aufzunehmen.
- Low-Carb-Diäten versuchen, den Kohlenhydratanteil der Ernährung zu reduzieren und den Körper zur Fettverbrennung zu zwingen.
All diese Ansätze können positive Effekte haben – sie erfordern aber auch Disziplin und Hingabe, die oft mit einem moralischen Anspruch einhergehen: "So musst du dich ernähren, um richtig zu leben."
Mein Erlebnis im Ernährungsdschungel
Vor etwa 25 Jahren begann ich, mich intensiv mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen. Ich wollte herausfinden, wie ich mich optimal ernähren kann, und ließ keine Mühe unversucht. Ich besuchte Seminare bei einigen der besten Ernährungs- und Fitnessexperten des Landes, las Bestseller aus Amerika und setzte das Gelernte erstmals konsequent in die Praxis um. Ich achtete minutiös auf meine Ernährung, hielt mich an alle Regeln und Empfehlungen.
Zu dieser Zeit war ich in einer Führungsposition tätig und hatte die Verantwortung für bis zu 120 Mitarbeiter. Die Position forderte mich sowohl körperlich als auch geistig enorm. Arbeitstage von 12 bis 14 Stunden waren die Regel, und um dauerhaft Leistung zu bringen, musste ich nicht nur mental stark sein, sondern auch körperlich fit bleiben. Ernährung schien dabei ein essenzieller Schlüssel zu sein.
Doch nach etwa einem Jahr kam die Ernüchterung. Anstatt fitter und gesünder zu werden, hatte ich zwischen 13 und 15 Kilo zugenommen. Ich fühlte mich unwohl, unbeweglich und schwer – das Gegenteil von dem, was ich erreichen wollte. Es schien, als ob all meine Bemühungen ins Gegenteil umgeschlagen waren.
Eines Tages hatte ich genug. Ich entschied, wieder so zu essen, wie ich es früher getan hatte – ausgewogen und ohne strikte Regeln, und ich vertraute mich Gott an. Innerhalb von nur wenigen Wochen verschwanden die zusätzlichen Kilos wie von selbst. Ohne Stress, ohne Druck. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass es nicht nur um das geht, was wir essen, sondern auch um die Haltung, mit der wir uns ernähren.
Was sagt die Bibel über Ernährung?
Die Bibel hat eine überraschend entspannte Haltung zur Ernährung. Jesus lehrt uns in Markus 7,18–23, dass nicht das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn unrein macht, sondern das, was aus seinem Herzen kommt: „Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken.“
Auch der Apostel Paulus ermahnt in 1. Korinther 8,8: „Essen macht uns nicht angenehm bei Gott; weder gewinnen wir, wenn wir essen, noch verlieren wir, wenn wir nicht essen.“ Hier wird deutlich, dass es im christlichen Glauben weniger auf die äußeren Dinge ankommt als auf die innere Haltung.
Ernährung und Glaube – Eine Frage der Prioritäten
Für Christen sollte Essen nie zum Götzen werden. Es ist wichtig, den eigenen Körper als Tempel des Heiligen Geistes zu betrachten und mit Bedacht damit umzugehen (vgl. 1. Korinther 6,19–20). Doch das bedeutet nicht, dass man sich in Ernährungsvorschriften verlieren oder andere für ihre Essgewohnheiten verurteilen sollte.
Die Bibel spricht vielmehr von Dankbarkeit und Genügsamkeit: „Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird“ (1. Timotheus 4,4). Egal, ob wir vegan, vegetarisch oder omnivor essen – es sollte immer aus einer Haltung der Dankbarkeit gegenüber Gott geschehen.
Ernährung mit Maß und Ziel
Was bedeutet das konkret für den Alltag?
- Achtsamkeit statt Dogmatismus: Es ist gut, sich Gedanken über eine gesunde Ernährung zu machen, aber sie sollte nicht zur Obsession werden.
- Nächstenliebe über Essensvorlieben: Verurteile niemanden für seinen Lebensstil, sondern begegne allen mit Liebe und Respekt.
- Dankbarkeit statt Perfektionismus: Egal, was auf deinem Teller liegt – sei dankbar und genieße es in Maßen.
- Gottes Schöpfung achten: Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ist ein Ausdruck von Gottesliebe und Fürsorge für die Schöpfung.
Fazit: Ernährung im Licht des Glaubens
Die Vielfalt der Ernährungstrends zeigt, dass der Wunsch nach einem gesunden und erfüllten Leben tief in uns verwurzelt ist. Doch für Christen ist klar: Unser Leben hat seinen wahren Sinn in Christus, nicht in Diäten oder Ernährungstrends.
Essen ist ein Geschenk Gottes, das uns Freude, Gemeinschaft und Nahrung schenkt – kein Mittel, um uns selbst zu erhöhen oder andere zu verurteilen. Wenn wir uns daran erinnern, dass unsere Identität in Christus liegt und nicht in dem, was wir essen, können wir frei und voller Dankbarkeit genießen.
Im Dschungel der Ernährung gilt: Verliere dich nicht in den Trends, sondern finde deinen Weg mit Gott – achtsam, dankbar und frei von Zwängen.
Mit liebevollen Grüßen und Gottes Segen,
HERZLICH(S)T
Klaus und Dagmar
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Die Autoren

Klaus und Dagmar Mehler betrachten sich als Wegbegleiter in ein neues BEWUSST-SEIN. Es ist der Wandel vom MENSCHLICHEN Bewusstsein zum GEISTLICHEN Bewusstsein.
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